Vorkommen: Wo kommen Waschbären her und wie leben sie?

Der Waschbär ist ursprünglich in den USA, in Südkanada und in Mittelamerika von Mexiko bis Panama beheimatet. In Deutschland wurde er zunächst wegen seines Pelzes eingeführt und in speziellen Farmen gezüchtet. 1934 wurde ein Auswilderungsversuch in Deutschland gestartet. Dabei wurde ein optimaler Lebensraum für den Waschbären gesucht und mit dem Edersee in Hessen gefunden. Die beiden ausgesetzten Waschbären-Paare konnten dort eine stabile Population aufbauen uns haben sich von dort aus immer weiter verbreitet. Im Kriegsjahr 1945 erfolgte zusätzlich noch eine zweite Auswilderung, die nicht geplant war, als in brandenburgischen Wolfshagen ein Gehege durch einen Bombeneinschlag beschädigt wurde und zwanzig Waschbären in die Freiheit gelangten. Dieser Gruppe von Tieren gelang es ebenfalls sich erfolgreich in freier Wildbahn zu vermehren und so die Population der Waschbären in Deutschland weiter zu erhöhen. Im Jahr 1954 ging man noch davon aus, dass es etwa 285 Tiere in Deutschland gibt. 1970 waren es dann schon circa 20.000 Waschbären und im Jahr 2006 wurde der Bestand auf etwa 100.000 Tiere geschätzt. Heutzutage gilt der bei uns als Pelztier eingeführte Waschbär als einheimische Tierart. Die beiden ursprünglichen Waschbär-Populationen in Hessen und Brandenburg sind durch die ständige Verbreitung der Tiere mittlerweile zusammengewachsen.

Waschbären leben in Wäldern, Parkanlagen und Gärten in Wassernähe. Sie sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Bewohnt werden Felsspalten, hohle Bäume und Erdhöhlen.

Winterschlaf wird vom Waschbären in kurzen Intervallen in Form einer Winterruhe gehalten, wobei die Tiere von ihrem Körperfett zehren. Vor Beginn der Wintermonate kann ein Waschbär dazu mehr als 50% seines Körpergewichtes an Fettreserven („Winterspeck“) zulegen.

Sie sind sehr gute Kletterer und Schwimmer, die jedoch aufgrund ihres Körperbaus nicht schnell laufen können. Auch Springen gehört nicht zu den Stärken dieser Tiere.