Befall und Schadwirkung

Aufgrund seiner Vorderpfoten, die wie kleine Hände ausgebildet sind und seinen langen Krallen an allen vier Pfoten, ist der Waschbär ein ausgezeichneter Fassadenkletterer. In Siedlungsgebieten nutzt er seine Fähigkeiten, um auf Speicher oder Dachböden zu gelangen und dort sein Quartier aufzuschlagen.

Waschbären können mit dem Waschbärspulwurm (Baylisascaris procyonis) infiziert sein. Dieser kann auch auf den Menschen übertragen werden, da die Eier des Waschbärspulwurms über den Kot der Tiere aus dem Darm ausgeschieden werden. Der Waschbär legt in diesem Zusammenhang regelrechte „Toiletten“ oder „Latrinen“ an, die sich auf vom Waschbären bewohnten Dachböden befinden können. Die Spulwurmeier im Kot des Waschbären bleiben jahrelang aktiv und können andere Wirte infizieren. Eine Infektion des Menschen ist zwar recht selten, weil eine orale Aufnahme der Waschbärspulwurm-Eier erforderlich ist, aber durchaus schon im Zuge von Reinigungsarbeiten mit unzureichender Hygiene vorgekommen. Waschbärkot sollte deshalb immer mit sehr viel Umsicht und ausreichend getroffenen Hygienemaßnahmen beseitigt werden. Waschbären werden durch den Spulwurm kaum beeinträchtigt. Wenn sich jedoch ein Mensch mit dem Spulwurm des Waschbären infiziert, kann dieses zu einer Schädigung des zentralen Nervensystems, Blindheit und sogar zum Tod führen.

Daneben kann der Waschbär viele weitere Infektionskrankheiten und Parasiten auf Haustiere, Nutztiere und den Menschen übertragen. Flöhe, Läuse und Zecken, die im Pelz des Waschbären leben, fungieren dabei als Vektoren. Zu den Infektionskrankheiten, die vom Waschbären übertragen werden können, gehören neben der Tollwut auch Staupe, Leptospirose, die Aujeszkysche Krankheit, die Chagas Krankheit, das Canine Adenovirus, das Canine Pavovirus oder die Hasenpest (Tularämie).

Der Waschbär ist entsprechend als ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit anzusehen. Er ist ein Hygiene- und Gesundheitsschädling.

Der Kot des Waschbären sollte zur sicheren Entsorgung verbrannt werden.

Dort, wo sich der Waschbär im Gebäude niederlässt, richtet er mitunter auch Schäden an, weshalb er auch als Materialschädling zu betrachten ist.