Kakerlaken / Schaben

Identifikation: Woran kann man eine Kakerlake erkennen?

Die Küchenschabe, Kakerlake oder auch Schabe ist ein Insekt mit einem oval geformten Körper. Sie verfügen über lange Fühler und gehören zu den ältesten Insekten der Welt. Dank des großen Anpassungsvermögens kann sich die Schabe an beinahe jede Umwelt und die meisten Bedingungen problemlos anpassen. Insgesamt gibt es mehr als 1.000 verschiedene Schaben-Arten auf der ganzen Welt. In Deutschland sind vor allem vier unterschiedliche Arten zu finden. Keine dieser Schaben ist ursprünglich in unseren Breitengraden heimisch, doch alle haben sich an das Leben in Deutschland angepasst. Es wird unterschieden zwischen der deutschen Küchenschabe, der Orientalischen Schabe, der Amerikanischen Schabe und der Pleus- bzw. Waldschabe. Alle vier Arten lassen sich aufgrund ihrer typischen Eigenschaften schnell und einfach auseinander halten und identifizieren.

Deutsche Küchenschabe:
  • lehmfarbiger Körper
  • schlanker Körperbau
  • 10 – 15 Millimeter Länge
  • zwei dunkelbraune Streifen am Halsschild
  • kann 5 – 10 Zentimeter weit springen
Orientalische Schabe:
  • schwarz-braune Färbung
  • runder Körperbau
  • 21 – 28 Millimeter Länge
  • Große Flügel
Amerikanische Schabe:
  • rotbraune Färbung
  • ovaler Körperbau
  • 29 – 40 Millimeter Länge
  • flugfähig
  • dunkelbraune Flächen am Halsschild
Pleus- oder Waldschabe:
  • bräunliche Färbung
  • kleiner Körper
  • 7 – 12 Millimeter Länge
  • Männchen sind flugfähig
  • langsamere Bewegungen

Schabe ist nicht gleich Schabe!

Die Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris) ist eine aus Südeuropa stammende Art der Waldschaben. Sie ist für den Menschen völlig harmlos und tritt nicht als Vorratsschädling in Erscheinung, da sie sich ausschließlich von sich zersetzendem Pflanzenmaterial ernährt und in Wohnungen wegen Nahrungsmangel innerhalb weniger Tage zugrunde geht. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt südlich der Alpen, doch scheint sich diese Art dauerhaft nördlich der Alpen und in Süddeutschland etabliert zu haben.

Da die Bernstein-Waldschabe flugfähig ist, verirrt sie sich vor allem bei gehäuftem Auftreten im Freien auch in menschliche Wohnungen. Sie wird von künstlichen Lichtquellen angelockt.

Quelle: Wikipedia.org
Bilder: Vergleich Halsschilde Bernstein-Waldschabe und Deutsche Schabe © Amada44 CC BY 3.0 und Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris) © Amada44 CC BY 3.0

Halsschilde der Bernstein-Waldschabe (links) und der Deutschen Schabe (rechts, mit zwei dunklen Längsstreifen) im Vergleich

Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris)

Sollten Sie Probleme bei der richtigen Bestimmung haben stehen Ihnen unsere kompetenten Kammerjäger von der AML Schädlingsbekämpfung in Stuttgart, Backnang, Ludwigsburg und Heilbronn unter Tel. 0711 – 99 52 19 83 zur Verfügung. Gerne können Sie auch unsere neu eingerichtete Online-Schädlings-Bestimmung nutzen.

Vorkommen: Wo kommen Kakerlaken vor?

Die Waldschabe ist kein Schädling und in der freien Natur beheimatet. Sie verirrt sich nur selten in den menschlichen Einflussbereich. Die Amerikanische Schabe stellt hohe Anforderungen an die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit und ist somit vor allem in Gewächshäusern und in zoologischen Gärten zu finden. Die Deutschen Küchenschaben und die Orientalischen Schaben finden sich beide sowohl in gastronomischen Betrieben, in Krankenhäusern, in Heimen oder in landwirtschaftlichen Betrieben sowie in auch Privathäusern wieder. Dank des großen Nahrungsangebots können sich die Tiere in diesen Bereichen gut vermehren.

Ernährung: Was fressen Kakerlaken:?

Schaben oder auch Kakerlaken sind grundsätzlich Allesfresser. Dies kann allerdings von Unterart zu Unterart abweichen. Während die Deutsche Küchenschabe beispielsweise ein Allesfresser ist, ernährt sich die Amerikanische Schabe vor allem von Jungpflanzen und Blüten, kann aber als Allesfresser auch von anderen Nahrungsmitteln leben. Die Orientalische Schabe hingegen ist ebenfalls ein Allesfresser, frisst aber besonders gerne Mehlwaren oder auch Abfälle aller Art. Die Waldschabe hingegen ist kein Schädling in diesem Sinne, da sie den Lebensraum der Menschen meidet. Sie ernähren sich ebenfalls nur von den Produkten der Natur und sind im Wald beheimatet.

Vermehrung und Entwicklung verschiedener Kakerlaken

Schaben der unterschiedlichen Arten weisen durchaus unterschiedliche Entwicklungsdauern auf, ähneln sich aber in vielen Punkten stark. Die Schaben werden in sogenannten Eisäckchen von den Weibchen am Hinterleib getragen und an passenden Stellen abgesetzt. Oftmals enthält ein Ei-Paket bis zu 40 Eier, welche zu Larven heranwachsen. Bei den meisten Arten dauert es zwischen zwei und vier Wochen, ehe die Larven selber zu geschlechtsreifen Schaben heranwachsen. Somit kann sich eine Schaben-Kolonie sehr schnell vergrößern. Da viele der Eisäcke zudem sehr widerstandsfähig sind, kann eine einmalige Bekämpfung eines Schaben-Befalls immer nur kurzfristige Erfolge bieten. Erst eine regelmäßige Bekämpfung von Schaben und Kakerlaken kann den dauerhaften Erfolg sichern.

Welche Probleme verursachen Kakerlaken?

In erster Linie sind Kakerlaken Schädlinge, welche zu den Vorratsschädlingen zählen und somit Fraßschäden verursachen. Doch Kakerlaken und Schaben gehören auch zu den besonders starken Krankheitsüberträgern und sind somit für den Menschen besonders gefährlich. Sie müssen als Gesundheits- und Hygieneschädlinge somit sogar laut §13 des Bundesseuchengesetztes und in der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) aktiv bekämpft und beseitigt werden.

Wie können Sie Kakerlakenbefall erkennen?

Es ist nicht immer einfach einen Kakerlakenbefall zu erkennen. Häufig sind lebende oder bereits tote Kakerlaken das erste Anzeichen, welches von Menschen wahrgenommen wird. Einmal sensibilisiert, fallen weitere Anzeichen für einen Befall viel häufiger auf. Darunter fallen unter anderem Eipäckchen und Kokonreste, welche Anzeichen für die Entwicklung der Kakerlake darstellen. Auch Spuren von Exkrementen sind ein häufiges Zeichen für den Befall. Die Exkremente sehen aus wie Kaffeepulver und sind somit nur schwer zu entdecken. Zudem ist der Geruch ein wichtiger Indikator. Je stärker der Befall ansteigt, umso größer wird der muffige Gestank, welcher von den Duftstoffen der Kakerlake ausgeht. Auch Fraßschäden können ein wichtiges Anzeichen für den Befall sein, da sich die Kakerlake auch nicht von Verpackungen abhalten lässt.