Ratten

Identifikation: Wanderratte und Hausratte am Aussehen erkennen

In Europa und in Deutschland sind zwei Vertreter der Ratten heimisch. Die Wanderratte und die Hausratte. Allerdings gilt die Hausratte in Europa als beinahe ausgestorben, sodass Sie es in der Regel mit der gemeinen Wanderratte, der Rattus Norvegicus zu tun haben werden. Die Ratte weißt einen gedungenen Körper und einen ebenfalls gedungenen Kopf auf und gehört mit einem Schwanz, welcher kürzer als der Rest des Körpers ist, zu den seltenen Vertretern der Ratten-Familie mit einem solchen Merkmal. Zudem ist der gesamte Kopfbereich der Wanderratte besonders kräftig und gedungen, was nicht zuletzt an der sehr starken Kaumuskulatur der Tiere liegt. Auch wenn diese Rattenart in Deutschland nicht heimisch ist und die Menschen gezielt die Wanderratten bekämpfen, hat sich diese Tierart bei uns aufgrund der günstigen Bedingungen bestens etabliert. Schätzungen gehen von einem Bestand von rund 150 bis 200 Millionen Wanderratten in Deutschland aus.

Charakteristische Erkennungsmerkmale der Wanderratte:
  • Gedungener Körper
  • 18 – 27 Zentimeter lang
  • Schwanzlänge von 14 – 22 Zentimetern
  • behaarte und kleine Ohren
  • stumpfe Schnauze
Charakteristische Erkennungsmerkmale der Hausratte:
  • ähnelt einer Hausmaus
  • 16 – 20 Zentimeter lang
  • Schwanzlänge von 19 – 25 Zentimetern
  • unbehaarte Ohren
  • spitze Schnauze
  • in Europa beinahe ausgestorben

Vorkommen: Wo kommen Ratten vor?

Die Ratte breitet sich beinahe überall dort aus, wo ausreichend Nahrung zu finden ist. Zu den häufigen Bereichen, in denen Sie einer solchen Ratte begegnen können, zählen Keller und Lagerräume, aber auch Scheunen, Ställe, Müllplätze und die Kanalisation. Wanderratten mögen zudem Feuchtigkeit und gleichbleibende Temperaturen, weswegen viele dieser Tiere in der Kanalisation heimisch sind. Über dieses Rohrsystem können die guten Taucher und Schwimmer unter anderem auch über die Toilette in die Wohnräume von Menschen gelangen.

Ernährung: Was fressen Ratten?

Die Wanderratte ist ein wählerischer Fresser und bei neuen Nahrungsmitteln äußerst vorsichtig. Neue Nahrungsmittel werden erst einmal gründlich überprüft, ehe diese zur Nahrung gezählt werden. Zudem ist die Ratte allerdings auch in ihrem Nahrungsverhalten äußerst flexibel. Sie frisst sowohl pflanzliche Kost wie Blumenzwiebeln oder auch Zerealien, kann aber auch auf tierische Nahrungsmittel wie Frösche oder Mäuse zurückgreifen. Ratten sind zudem in der Lage Wirbeltiere bis zur Größe eines Kaninchens ohne Schwierigkeiten zu töten. Zudem gehören Ratten zu den Aasfressern und sind dementsprechend bei bekannten Nahrungsmitteln kaum wählerisch.

Die Vermehrung von Ratten: Das sollten Sie wissen

Ratten sind Rudeltiere. Innerhalb eines Rudels sind die Weibchen alle zur gleichen Zeit fruchtbar. Ratten-Weibchen werfen pro Wurf zwischen sechs und acht Ratten. Diese benötigen in der Regel bis zu vier Wochen, ehe diese selbständig sind. Allerdings werden Weibchen alle 20 bis 24 Tage einen neuen Wurf. Junge Ratten werden ab einem Alter von drei Monaten selber geschlechtsreif, sodass sich Rattenrudel sehr schnell und stark vermehren können. Aufgrund der aktiven Rattenbekämpfung und verschiedener Fressfeinde werden Wanderratten in urbanen Gebieten nur selten älter als ein Jahr. Aufgrund des kurzen Geburts-Zyklus und der schnellen Geschlechtsreife der Jungtiere kann sich ein Ratten-Rudel, sofern ungestört, sehr schnell vermehren. Ist ein ausreichend großes Nahrungsangebot vorhanden, gibt es nur wenige limitierende Faktoren. So kann schnell ein erheblicher Befall entstehen, welcher gezielt bekämpft werden muss.

Welche Probleme können Ratten verursachen?

Ratten sorgen für Frassschäden und Verschmutzungen an Lebensmitteln in Kellern und Lagerräumen. Zudem können Ratten aufgrund ihres Nagens Kabel und Leitungen, aber auch Balken, Bretter, Möbel und Türen zerstören. Vor allem aber sind Ratten als Überträger verschiedener Krankheiten bekannt. Sie übertragen unter anderem Salmonellen, Fleckfieber, Tuberkulose, Bandwürmer, Schweinetrichinen oder Leptospirose auf den Menschen. Es gilt also bei einem Befall die Ratten zu bekämpfen und die Rattenbekämpfung frühzeitig und gezielt zu initiieren. Zudem geht von den Ratten einer erhebliche Geruchsbelastung aus, da jede Wanderratte pro Monat rund 2.000 Kotballen aussetzt. Bei einem ausgewachsenen Rudel kann somit eine erhebliche Geruchsbelastung für den Menschen entstehen. Oftmals ist es besonders dieser Geruch, welcher Menschen erst auf ein vorhandenes Ratten-Nest im eigenen Keller oder im eigenen Lagerraum aufmerksam macht.

Was tun bei Ratten-Befall?

Bei einem Ratten-Befall sollten Sie nicht selbständig tätig werden. Denn eine gezielte Rattenbekämpfung benötigt Ausdauer und Erfahrung. Zum einen lernen die Tiere sehr schnell dazu und können somit viele Fallen bereits frühzeitig umgehen. Zum anderen haben Sie als Privatperson häufig nicht die Möglichkeit und die Ausrüstung, um mit einem kompletten Rudel an Ratten in ihren vier Wänden fertig zu werden. Die Rattenbekämpfung sollte dementsprechend immer von einem Fachmann vorgenommen werden. Dieser kann darüber hinaus feststellen, ob es sich um eine Wanderratte oder eine Hausratte handelt. Aufgrund der Bedrohung der Hausratte kann die Art des Befalls durchaus einen Unterschied in der Bekämpfung machen.