Silberfischchen

Silberfischchen (lat. Lepisma saccharina) gehörten zu den ältesten Tieren der Welt: Sie bevölkern wahrscheinlich schon seit 300 Millionen Jahre die Welt. Seinen Namen verdankt es seiner Form und seinem silbrigen Glanz. Übrigens mag das Silberfischchen Zucker sehr gerne und wird daher auch „Zuckergast“ genannt. Das Silberfischchen ist allerdings nicht nur lästig, sondern kann auch ein Anzeiger für Schimmel und feuchte Räume sein.

Informationen zu Silberfischchen

Silberfischchen werden etwa einen Zentimeter lang. Dazu kommen lange, fadenförmige Fühler und zwei-, drei- oder viergliedrige Füße. Den Namen „Silberfischchen“ verdankt das Tier seinem stromlinienförmigen Körper und seiner silbergrau glänzenden Haut. Das Silberfischchen ist mit Schuppen bedenkt, die nach der dritten Häutung entstehen. Das flinke, lichtscheue und flügellose Insekt ernährt sich vor allem von Kohlenhydraten wie Zucker und Stärke. Daher lautet der wissenschaftliche Name des Insekts auch „Zuckergast“. Silberfischchen leben in dunklen Ritzen und Fugen, in Fußleisten und hinter Tapeten. Sie mögen warme Räume mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, daher sind sie oft in Küchen, Bädern und Waschküchen zu finden. Bei 20 bis 30 Grad und 80 bis 90 % Luftfeuchtigkeit fühlen sie sich besonders wohl. Unter Kühlschränken und in beheizten Toilettenräumen mit Rissen und Spalten in den Fliesen sind sie ebenfalls oft zu finden. Silberfischchen sind je nach Umgebungsbedingungen in vier Monaten, manchmal auch erst in drei Jahren, ausgewachsen. Bei Zimmertemperatur dauert die Entwicklung etwa ein Jahr. In dieser Zeit finden etwa acht Häutungen statt. Auch die erwachsenen Insekten häuten sich bis zu viermal im Jahr, da das Tier noch immer wächst. Die Lebenserwartung des ausgewachsenen Silberfischchens beträgt zwei bis acht Jahre. Bei Kälte und Trockenheit kann sich das Tier nicht weiter vermehren. Silberfischchen sind nachtaktiv und verstecken sich bei Lichteinfall rasch.

Welchen Schaden richtet das Silberfischchen an?

Silberfischchen nagen Bücher und Bucheinbände, Tapeten und Textilien wie Baumwolle oder Leinen an. Sie suchen ihre Nahrung gerne im Dunkeln und fressen auch Klebestoffe, Fotos, Zucker, Haare, Hautschuppen und Hausstaubmilben. Sie können somit Nahrungsmittel und Gegenstände verunreinigen. Außerdem fressen Silberfischchen Schimmelpilze und sind daher ein guter Indikator für einen möglichen Pilzbefall im Bad oder Kellern. Da sie zudem Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit bevorzugen, sind sie ein möglicher Anzeiger für feuchte Räume. Wenn nur wenige Silberfischchen gelegentlich in Bad oder Küche auftreten, richten sie keinen weiteren Schaden an. Ein extremer Befall kann jedoch nicht nur lästig sein, sondern auch vor allem auf Schimmel hindeuten. Allerdings fressen sie auch Schimmelpilze und Hausmilben und sind daher in gewisser Weise sogar nützlich. Silberfischchen übertragen keine Krankheiten und sind somit kein Gesundheits- oder Hygienerisiko. Die Tierchen halten sich vorzugsweise in Küchen, Kellern und Badezimmern auf und finden dort Verstecke in Schränken oder Fliesenfugen, aus denen sie zur Nahrungssuche herauskriechen.

Papierfischchen

Papierfischchen (lat. Ctenolepisma longicaudata) sind optisch nur schwer von ihren Artgenossen, den Silberfischchen zu unterscheiden. Sie tauchen seit einigen Jahren vermehrt in deutschen Haushalten, Bibliotheken und Archiven auf und sind mitunter nur schwer zu bekämpfen.

Eine Papierfischchen Plage in der Wohnung äußert sich vor allem durch angefressene Fotos, Zeitungen, Dokumente und Bücher. Denn während ihre Gattungsgenossen Silber- und Ofenfischchen lediglich als Lästlinge gelten, zählt das Papierfischchen als invasiver Materialzerstörer zu den Schädlingen.

Was sind Papierfischchen und woher kommen sie?

Papierfischchen sind überwiegend nachtaktive Insekten, die sich gerne über Papier und Kartonagen hermachen. Genauso wie ihre Artgenossen – die Silberfischchen – sind Papierfische ein Fischchen aus der Familie der Schuppenfischchen (Lepismatidae).

Papierfischchen fühlen sich in Wohnungen mit einer Raumtemperatur zwischen 20 und 24 °C und trockener Luft (50 % relative Luftfeuchte) besonders wohl. Finden sie diese Bedingungen in Wohnungen vor, nisten sich die Papierfischchen langfristig ein und vermehren sich rasant. Außerdem sind sie lichtscheu, sie kommen nur nachts aus ihren Verstecken, was die Bekämpfung zusätzlich erschwert.

„Papierfischen bevorzugen es trocken, dunkel und warm: Nicht selten sind sie daher in Bibliotheken, Museen und privaten Buchsammlungen zu finden.“

Papierfischchen – der Name sagt es bereits – ernähren sich hauptsächlich von alten Fotos, Dokumenten, Pergamenten, Papierresten und Kartonagen. Aber auch vor Tapeten und Vorhängen machen Papierfische nicht Halt. Das Tückische: Die Fraßschäden werden häufig erst nach langer Zeit entdeckt, da die Insekten sich sehr lange von einem Buch oder Karton ernähren können.

Da die Papierfischchen so lange unbemerkt bleiben, ist das Ausmaß der Zerstörung oft groß: Gerade in Museen, Bibliotheken, aber auch in privaten Buch- und Fotosammlungen können die Papierfische großen materiellen Schaden verursachen.

Papierfischchen vs. Silberfischchen:

Unterschiede

Um Papierfischchen bekämpfen und vernichten zu können, ist es wichtig, sie nicht mit ihren Gattungsgenossen, den Silberfischchen zu verwechseln. Deshalb haben wir in der folgenden Übersicht die wichtigsten Unterschiede für Sie zusammengefasst:

  • Vorkommen: Während es Silberfische gerne warm und feucht mögen, bevorzugen es Papierfischchen trockenes Klima mit zirka 50 Prozent relativer Luftfeuchte. Deshalb sind Silberfische vor allem in Bad, Keller und Küche anzutreffen, während Papierfischen generell dort vorzufinden sind, wo sie ihre Hauptnahrungsquelle finden: Papier. Vor allem Papierlager, Bibliotheken, Archive und Museen klagen über Papierfische, aber auch in Privathaushalten sind sie zunehmend anzutreffen.
  • Nahrung: Papierfischchen ernähren sich von Dokumenten, Papieren, Büchern, Briefe, Fotos u.ä. papierbasierten Produkten. Silberfischchen sind hingegen kleine Allesfresser, die sich bevorzugt von zucker- und stärkehaltigen Stoffen, aber auch Krümel, Haare, Hautschuppen, Hausstaub, Tapeten und Essensreste ernähren.

Optische Unterscheidung

Um die äußerlichen Unterscheidungsmerkmale von Papierfischchen und Silberfischchen zu verdeutlichen, eignet sich am besten die folgende Abbildung:

Silberfischchen | Schädlingslexikon | AML Schädlingsbekämpfung

Silberfische glänzen, sind kleiner und haben kürzere Antennen & Schwänzchen

Papierfischchen | Schädlingslexikon | AML Schädlingsbekämpfung

Papierfischchen sind größer, behaart und haben längere Antennen & Anhänge.

Weitere Unterscheidungsmerkmale von Silber- und Papierfischchen:

Körperbau:
Im Körperbau unterscheiden sich Papierfischchen nicht sonderlich von anderen Fischchen wie Ofenfischchen oder Silberfischchen. Die wissenschaftliche Bezeichnung für Papierfischchen lautet Ctenolepisma longicaudata was so viel wie „geschuppte, langschwänzige Fischchen“ heißt. Papierfische sind damit größer und haben am Hinterleib drei lange fadenförmige Anhänge. Am Kopf befinden sich zwei nicht ganz so lange Antennen. Der lange, platte Körper ist nach hinten verjüngt und von kleinen Schuppen bedeckt.

Schuppen:
Während die Panzerschuppen von Silberfischchen silbrig schimmern, sind Papierfischchen einheitlich grau geschuppt. Außerdem sind Rumpf und Kopf der Papierfischchen behaart!

Größe:
Papierfische sind deutlich größer als Silberfischchen: Erwachsene Papierfischchen sind zwischen 11 und 15 Millimeter groß (ohne Fühler und Schwanz!). Silberfischen sind durchschnittlich 11 Millimeter groß (auch ohne Fühle und Anhänge).

Antennen & Schwanzanhang:
Länger als beim Silberfischchen. Antennen und Schwanz sind außerdem länger als der reine Papierfisch-Körper.

Fazit:
Die Unterscheidung von Papierfischen und Silberfischen ist nicht so einfach. Als bestes Indiz gilt die Größe des Insekts sowie die Länge der Antennen und Schwanzanhänge. Auch die Fraßschäden lassen darauf hindeuten, dass man es mit einer Papierfischchen Plage zu tun hat und diese bekämpfen muss.